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Channel: Stress, Nervosität & innere Unruhe
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Re: Psychotherapie - ja oder nein?

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[quote Sandra_1989]Ich denke, das auf die eigene Kraft verlassen klappt schon, aber es hat sowas von "alleine gelassen werden, alleine klar kommen" und das macht irgendwie wieder Angst. Ist das logisch, was ich meine? [/quote] Hi Sandra, du könntest mit deiner Therapeutin besprechen das sie dich im Notfall wieder aufnimmt, so hast du ein beruhigendes Sicherheitsnetz im Hintergrund. Den Termin bei der Beratungsstelle würde ich wahrnehmen, einfach um mal zu schauen welche Ansätze die haben, um somit auch dort im Notfall wieder anknüpfen zu können und schon mal zu wissen was dann auf einen zu käme. Zu der Aufarbeitung von verdrängtem bin ich auch etwas zwiegespalten, ich denke nicht das es immer gut und richtig ist. Wenn man weiß das da etwas gärt und demzufolge auch die Probleme damit zusammenhängen unter denen man leidet, ist es natürlich gut es mal anzugehen und sich sein Leben zurück zu holen. Wie ich dich verstanden habe hattest du selber aber bisher keinerlei Zusammenhänge gesehen und bist erst im Gespräch mit der Therapeutin darauf gestoßen? Da frage ich mich ob das Verdrängte wirklich so belastend und aufarbeitungswürdig ist, denn normalerweise dürfte man selber zumindest zum Teil, diese Verbindung bemerken da ein gewisser Leidensdruck vorhanden ist. Es ist ja auch so das jeder Mensch schon mal was verdrängt und die meisten kommen damit sehr gut klar, auch Ängste hat jeder und meist werden auch diese so gut im Alltag berücksichtigt das sie kaum mehr eine Belastung darstellen. Wieso also Verdrängtes aufspüren und mit aller Gewalt bearbeiten wenn es auch so geht und es mit ein paar Selbsthilfemethoden wieder in den Griff zu bekommen ist? Natürlich wird es erst mal schlimmer wenn man etwas ausgräbt, was man verdrängt hatte weil man damit nicht so gut klar kam, es kommt alles wieder hoch und man kommt dann auch erst mal nicht so gut mit klar. Die Frage ist auch ob es sinnvoll ist, ich denke am sinnvollsten ist es wenn man selber das Gefühl hat das es nicht anders geht und auch ahnt das dort etwas verdrängt wurde. Wenn du da überhaupt keine Anzeichen für hast und die Vermutung nur von außen kommt, dann stellt sich auch noch die Frage ob man vielleicht mehr verdrängtes hervorholt als überhaupt jemals da war und vor allem welchen Nutzen das haben soll? Wie gesagt, ich denke jeder Mensch lebt mit verdrängtem und auch einfach vergessenen, einen Grund für eine Therapie sehe ich aber alleine in diesem Umstand nicht. Erst wenn das Verdrängte zur Belastung wird und das Leben negativ beeinflusst sollte man sich darüber Gedanken machen und man muss halt auch aufpassen das man sich nicht in einer anfänglichen Vermutung verliert und Fantasie mit Wirklichkeit vermischt. Du hörst dich ja eigentlich nicht so an als hättest du eine besonders belastende Altlast die unbedingt bearbeitet werden muss, Gründe für bestimmte Reaktionen und Stimmungen mögen in deiner Vergangenheit liegen, aber ist das nicht bei uns allen so? Es gehört zum Leben dazu, Erfahrungen gemacht zu haben die einen prägen, nicht an alle erinnert man sich und manche hat man weggeschoben, aber deshalb müssen sie noch lange nicht schädlich sein. Ich würde dieses Thema auf später verschieben und einfach mal schauen wie es dir in Zukunft geht, wenn du dich weiter stabilisierst ist doch alles in Butter und es gibt keinen Grund nach Dingen zu suchen die möglicherweise keine Rolle dabei spielen und damit evtl. noch mehr Irritationen zu provozieren. Falls ein nicht aufgearbeitetes Erlebnis o.ä. dahinter stecken sollte kannst du das immer noch angehen, ich denke du würdest es dann auch merken wenn es so wäre und nicht alles was in einem verborgen ist muss und sollte hervor gezerrt werden.

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