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Channel: Stress, Nervosität & innere Unruhe
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Re: Warum sind sich Ärzte immer so sicher?

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[quote maXX1983] Zuerst einmal werden organische Gründe "im Groben" ausgeschlossen. Aber warum wird dann recht schnell auf die Psyche umgeschwenkt? Was ist da ausschlaggebend bei uns? [/quote] Ich glaube so einfach wie es sich für uns darstellt wird gar nicht auf die Psyche umgeschwenkt. Das etwas im "Groben" ausgeschlossen wird messen wir ja oft an dem Einsatz von Gerätschaften und greifbaren Tests. Die Symptomatik und Anamnese spielt dabei aber auch eine sehr große Rolle, alleine an deinen Schilderungen kann ein Arzt Krankheiten ausschließen oder Vermuten, er legt sich oft nach einem lapidaren Gespräch fest und wir haben den Eindruck das er ja gar nichts gemacht hat. Es ist doch so das wir auch denken unsere Symptome passen auf eine bestimmte Krankheit und die wird manchmal schon alleine durch das Abhorchen ausgeschlossen und wenn die Symptome auch auf keine andere Erkrankung hindeuten, bzw. der Verdacht durch Augenschein und ein paar recht einfache (gefühlt einfach, einfach weil die Geräteschaft fehlt) Untersuchungen ausgeschlossen wird dann bleibt irgendwann nur noch die Psyche. Es ist also ein Ausschlussverfahren á la Sherlock Holmes;-). Wenn rein gar nichts an Hinweisen zu finden ist was weiter verfolgt werden könnte dann hat der Arzt auch nicht mehr viele Möglichkeiten und ist auf gut Deutsch am Ende mit seinem Latein. Ich denke ein ganz wichtiger Faktor ist auch das psychische Erkrankungen ganz bestimmte Symptome machen und auch im Verhalten und Denken zu erkennen sind, also wird nicht immer die Psyche als Diagnose genommen weils das Einfachste ist sondern weil auch entsprechende Symptome da sind. Unsereins denkt dann immer das nicht gründlich genug geschaut wurde, oder das man halt etwas hat das so selten ist das der Arzt nicht drauf kommt, was man ja immer mal wieder hört. Oder das die Untersuchungen zu teuer sind und der Arzt den einfachsten und für ihn billigsten Weg wählt, was ja auch gar nicht so abwegig ist wenn man schon mal erlebt hat wie der Arzt einem sein Budget vorrechnet und was man ihn dagegen bis jetzt gekostet hat, um dann ein Medikament oder eine Untersuchung weil es unrentabel ist abzulehnen. Das alles wäre viel einfacher wenn der Körper von jedem Hausarzt ganzheitlich betrachtet werden würde, wenn Psyche und Körper in einer Hand wären und man nicht das Gefühl hätte das durch den Wechsel zum Psychiater oder Psychologen etwas übersehen werden könnte. Sondern das man auch dort die Sicherheit hätte das der Psychiater physische Symptome erkennen und von den psychischen unterscheiden kann, aber das Vertrauen hat man dann auch nicht, selbst wenn es einem versichert würde. Wenn sich überall die ganzheitliche Medizin durchsetzen würde und auch in unseren Köpfen ankäme, dann wäre vieles einfacher und leichter zu akzeptieren, ohne das man Bedenken haben müsste das etwas übersehen wird, da dann jeder Arzt ein Auge auf alles hätte und man sich auch ernst genommen fühlen würde. Es hat sich aber schon einiges geändert, Medizinstudenten müssen heute auch in Psychologie pauken, was für den Hypochonder allerdings bedeuten könnte das die Psyche als Ursache noch schneller erkannt wird als es bisher bei den älteren Ärzten der Fall war. Ich denke das Entscheidende ist die Symptomatik und Anamnese, auch wenn wir es nicht so empfinden können sie dem Arzt eine Menge über die psychische Verfassung und eben auch über evtl. psychische Ursachen verraten.

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